Die Leistungsbewertung im Fach Sport ist ein pädagogischer Prozess und erfordert die Berücksichtigung des Verlaufs der Leistungsentwicklung des Schülers in Bezug auf Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung. Mit der Bewertung von Schülerleistungen werden qualitative Aussagen zur individuellen Lernentwicklung getroffen.
Der Begriff der sportlichen Leistung und die daraus resultierenden Kriterien muss für die Schüler und für die Eltern bekannt, transparent und nachvollziehbar sein. Dabei wird der Zusammenhang zwischen individuellen Leistungsvoraussetzungen, aufgewendeter Anstrengung und erreichtem Leistungszuwachs bewusst gemacht. Die Schüler können dazu eigene Lernentwicklungsprotokolle führen.
Im Sinne einer prozessorientierten Bewertung erhalten die Schüler mehrere Möglichkeiten bzw. Versuche, bevor sie eine Note endgültig erhalten oder sie wählen z.B. von drei Stationen zum Thema „Kraftfähigkeiten“ (Klettern, Klimmziehen, Liegestütze) eine aus. Zertifikate oder Urkunden können in manchen Bereichen über Teilergebnisse ausgestellt werden. Beispiele dafür sind: Rollbrettführerschein, Stärkster Junge/Stärkstes Mädchen, Seilsprungmeister usw.
Grundlage für die Leistungserziehung und –beurteilung im Fach Sport sind die Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW. Die Beurteilungen bzw. Zeugnisnoten in den einzelnen Klassen setzen sich aus den Einzelbeobachtungen bzw. Benotungen der neuen Lernfelder zusammen:
- Den Körper wahrnehmen und die Bewegungsfähigkeit nutzen
- Das Spielen entdecken und Spielräume nutzen
- Laufen, Springen. Werfen – Leichtathletik
- Bewegen im Wasser – Schwimmen
- Spielen in Regelstrukturen – Sportspiele
- Gleiten, Fahren, Rollen – Rollsport
- Bewegen an Geräten – Turnen
- Gestalten, Tanzen, Darstellen – Gymnastik. Tanz
- Ringen und Kämpfen – Zweikampfsportarten
Folgende Kriterien sind bei der Leistungsbeurteilung im Fach Sport zugrunde zu legen:
- sportliche Leistungen in den verschiedenen Sportartengruppen,
- der individuelle Lernfortschritt während des Unterrichts-zeitraumes und die individuellen Voraussetzungen eines Kindes,
- Lernfähigkeit- und bereitschaft (Bereitwilligkeit, sich auf neue Aufgaben einzulassen),
- Anstrengungsbereitschaft (Bemühen u. Einsatz beim Üben, Spielen usw.),
- Selbständigkeit (eigenständiges Lösen von Aufgaben),
- Zuverlässigkeit (verlässliche Erledigung von Aufgaben),
- Hilfsbereitschaft (Unterstützung von Mitschülern),
- Rücksichtsnahme auf schwächere Mitschüler,
- Akzeptieren schwächerer und Anerkennung stärkerer Mitschüler,
- Fairness im Spiel (Beachtung und Einhaltung vereinbarter Regeln),
- Kooperationsfähigkeit und –bereitschaft (Zusammenarbeit beim Lösen von Aufgaben),
- Fähigkeit und Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung,
- Interesse an und Wissen um Gesundheit und Hygiene (Kenntnisse von gesundheitsfördernden und gesundheits-schädlichen Verhaltensweisen im Sport),
- Beteiligung beim Auf- und Abbauen der Übungsgeräte.
Darüber hinaus können Leistungen aus den Bundesjugendspielen sowie die Teilnahme aus außerschulischen Wettbewerben/Kreismeister-schaften mit ein fließen.
Im Schwimmunterricht wird die Note ermittelt durch die individuelle Leistungsentwicklung sowie die Motivation des Schülers. Zusätzlich fließen die Schwimmtechniken (Brust- und Rückenschwimmen, Kraulschwimmen, Sprünge, Tauchen, Zeit- und Ausdauerschwimmen) mit in die Note ein.
In allen Bereichen des Sportunterrichts können Beobachtungsbögen helfen, den individuellen Lernfortschritt eines jeden Schülers zu dokumentieren.
Hier ist ein Beispiel für einen Beobachtungsbogen abgebildet. Jede Lehrkraft kann diesen Bogen für ihre Klasse verändern und anpassen.